Sein ganz persönliches Waterloo erlebte der TSV Meitingen
bei seiner 1:5 Heimschlappe gegen den TSV Aindling II.
Auch lange nach dem Spiel befand sich der heimische
TSV-Tross noch auf Ursachenforsche für das Gebotene. Lag es nur an
individuellen Schwächen oder hatte das Team als solches einfach nicht
funktioniert? Dass das Angriffsspiel und der Spielaufbau bei den Schwarzweißen derzeit
noch in den Startlöchern steht war bekannt – doch wie konnte eine solch marode Defensivleistung
zustande kommen? Gegen eine lauf- wie spielstarken und selbstbewusst
auftretende Bayernligareserve wollte so gut wie gar nichts gelingen.
Früh deutete Aindlings gefährlichster Akteur Kajetan
Schaffer bei einem Freistoß seine Gefährlichkeit an (3.). Bereits in der 6.
Minute nutze er den Kollektivschlaf in Meitingens Abwehr und drückte einen
eigentlich harmlosen Flankenball zum 0:1 ins Netz. Bereits im direkten Gegenzug
antwortete der Gastgeber mit dem Ausgleich. Einen weiten Ball von Florian
Steppich in die Spitze verwertete Sascha Bruckner reaktionsschnell zum 1:1
(7.). Bestimmt hätte die Konjevic-Elf weiter nachlegen wollen. Doch es fehlte spürbar
an allen Ecken an diesem Nachmittag. Von Feinabstimmung war weit und breit
nichts zu sehen. Insbesondere auf den Außenbahnen konnte das junge Aindlinger
Team weidlich die gebotenen Räume nutzen. Dominik Koch benötigte nicht einmal
einen Trick, um die entscheidende Lücke zu finden – trocken landete sein Schuss
zum 1:2 im Netz (27.). Noch schlimmer war die Fehlerkette Potnar-Sauler-Schauberger
im eigenen Strafraum zum 1:3 mit anzusehen. Schaffer nahm dankend an und traf
unhaltbar in die Meitinger Seele (30.). Bezeichnend für diesen Tag war auch,
dass kurz vor dem Seitenwechsel ein Treffer von Reinhold Armbrust wegen einer
vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt wurde (41.). Dass aber Christoph
Brückner seine Großchance kurz vor dem Pausenpfiff kläglich vertändelte, lag
eindeutig nicht am Schiedsrichtergespann.
Die letzte Hoffnung auf Besserung nach dem Wideranpfiff war ebenfalls
schnell dahin. Christian Schön versenkte den Ball aus 40 Metern Entfernung im
Meitinger Kasten – 1:4 (47.). Deprimierend dann noch Schaffers dritter Streich
zum 1:5 (55.). Der TSV Aindling hatte danach zum Glück endgültig genug. Ein
guter Linksschuss von Florian Steppich und zwei vergebene Möglichkeiten des
eingewechselten Andreas Kaiser (65./85.) waren noch die wenigen positiven Momente in einer bitteren
zweiten Halbzeit.
Abteilungsleiter Torsten Vrazic,
der eigens über 2000 Kilometer aus dem Spanienurlaub nach Hause geeilt war, um
das Spiel zu sehen, war jedenfalls mit dem Abpfiff wieder eines geworden: Urlaubsreif...
(heik)
TSV Meitingen:
Potnar, Osman, Schauberger, Steppich, Brückner, Armbrust
(57. Steichele), Jäger, Sauler (54. Kaiser), Bruckner (68. Gherda R.), Boric,
Körner
TSV Aindling II:
Hellmann, Huber, Weiser, Schwegler, Schön, Koch, Grammer,
Baitler, Schaffer, Jacobi, Adldinger,
Torfolge: 0:1 Schaffer (6.), 1:1 Bruckner (7.), 1:2 Koch
(27.), 1:3 Schaffer (30.), 1:4 Schön, 1;5 Schaffer (55.)
Besondere Vorkommnisse:
Schiedsrichterin: Sandra Eisenkolb (VfL Zusamaltheim)
Zuschauer: 220